Die Obergrenze für Bargeld-Transaktionen ist in der EU bisher nicht einheitlich abgestimmt.
Während es in Deutschland noch keine Obergrenze gibt, haben 18 von den insgesamt 27 EU-Mitgliedstaaten bereits Obergrenzen eingeführt. Diese bewegen sich innerhalb einer Spannweite von 500 Euro in Griechenland und 15.000 Euro in Kroatien.
EU-Kommission wollte 10.000 Euro als Bargeldobergrenze
Eigentlich hatte die EU-Kommission den Vorschlag gemacht, im Rahmen einer Reform der EU-Gesetze die Obergrenze für Bargeld-Transaktionen auf 10.000 Euro festzulegen.
Dieser Obergrenze hatten alle EU-Staaten auch bereits zugestimmt.
Nun wird laut Berichten der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ der zuständige Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments in dieser Woche für 7.000 Euro als neue Bargeldobergrenze stimmen.
Uneinigkeit in Deutschland’s Ampel-Koalition
In Deutschland ist die Obergrenze für Bargeld-Transaktionen sehr umstritten. Und auch innerhalb der Ampel-Koalition konnte keine Einigkeit erzielt werden, sodass Deutschland sich bei der Abstimmung letztlich enthalten musste.
Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP äußerte sich strikt gegen die Einführung einer Bargeldobergrenze, während die Innenministerin Nancy Faeser von der SPD dafür stimmen wollte.
Eine Einigung ist somit auch bei der nun neu abzustimmenden Obergrenze von nur 7.000 Euro sehr unwahrscheinlich.
Geldwäsche und Korruption als Hauptargument für die Obergrenze
Argumentiert wird die Einführung einer einheitlichen Bargeldobergrenze in der EU damit, dass Korruption und Geldwäsche in der Regel mit Bargeld am einfachsten durchgeführt werden können. Dies wurde bereits bei der Abschaffung des 500-Euro-Scheins im Jahr 2019 als Begründung genannt.
Laut der Deutschen Bundesbank ist ein Zusammenhang zwischen Geldwäsche und Bargeld jedoch bisher nicht erwiesen.
„Bislang gibt es keinen wissenschaftlich fundierten Beleg, dass mit Barzahlungsobergrenzen das Ziel erreicht wird, Geldwäsche zu bekämpfen.“
Johannes Beermann, Vorstandsmitglied der Bundesbank
Quelle: https://finanzbusiness.de/nachrichten/banken/article13054238.ece
Bargeldobergrenze – ein Schritt in Richtung Bargeldabschaffung?
Kritiker dieser Bargeldobergrenze befürchten, dass dieser Beschluss in den kommenden Jahren die komplette Bargeldabschaffung für alle EU-Mitgliedstaaten bedeuten könnte.
Auch wenn dies in der EU aktuell nicht öffentlich zur Debatte steht, ist ein Leben ohne Bargeld in einigen skandinavischen Ländern bereits Realität. Vor allem in Schweden ist Bargeld schon seit Jahren nicht mehr das Zahlungsmittel Nr. 1. Banken und Supermärkte nehmen dort bereits keinerlei Bargeld mehr an.
Hierzulande ist der Widerstand gegen eine Bargeldabschaffung jedoch weiterhin sehr verbreitet, denn die Deutschen lieben ihr Bargeld. Auch Finanzminister Christian Lindner kritisierte im Dezember 2022 die geplante Bargeldobergrenze damit, dass Bargeld auch ein Ausdruck von „Privatsphäre und Datenschutz“ sei.
“Aus Verbrauchersicht würde eine solche Bargeldobergrenze eine Beschränkung bedeuten”, äußerte auch die Verbraucherzentrale Bundesverband gegenüber tagesschau.de.
Goldkäufe bei Auvesta sind nicht von dieser Obergrenze betroffen
Für Gold gibt es seit einigen Jahren bereits eine Obergrenze für anonyme Goldkäufe von 1.999,99 Euro. Barzahlungen sind somit nicht das übliche Zahlungsmittel in der Edelmetallbranche.
Für die Kunden der Auvesta wird eine Bargeldobergrenze somit keine neuerlichen Auswirkungen haben. Kunden können weiterhin wie gewohnt, Edelmetalle kaufen und ansparen.